Viele Eltern stehen vor der Frage, was sie ihrem Kind über eine gesunde sexuelle Entwicklung lehren sollen, und wann. Wir möchten dir helfen, einen Überblick über die Themen zu geben, die du in verschiedenen Altersstufen vermitteln kannst. Natürlich sind einige Kinder reifer als ihre Altersgenossen und du solltest deine Gespräche ihrer Reife entsprechend anpassen.
Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren, manchmal auch „Tweens“ genannt, haben mit vielen körperlichen und hormonellen Veränderungen zu kämpfen. Das Durchschnittsalter der Mädchen liegt bei zehn oder elf Jahren, das Alter der Jungen bei elf oder zwölf Jahren, wenn die Pubertät beginnt. Mit der Pubertät kommt eine verstärkte Wahrnehmung der Sexualität und ein wachsendes Bewusstsein für Sex in den Medien. Indem du die folgenden Punkte besprichst, hilfst du deinem Kind dabei, eine gesunde Sichtweise auf Sexualität zu entwickeln.
Tweens können auch Fragen haben, die sie von sich aus mit dir besprechen wollen – weise sie nicht ab! Beantworte sie so gut du kannst und lass dich auf ein Gespräch ein. Es ist wahrscheinlicher, dass sie mit ihren Sorgen zu dir kommen, wenn du ihre Fragen ernstnimmst und beantwortest.
01
Fördere eine gesunde Körperwahrnehmung.
In diesem Alter sind Kinder anfällig für das, was sie von ihren Altersgenossen unterscheidet, insbesondere in Bezug auf ihr körperliches Aussehen. Achte darauf, dass du dir bewusst bist, wie dein Kind sich selbst sieht und ermutige es, eine positive Einstellung zu seinem Körper und seinen Fähigkeiten zu haben. Bestärke die Wichtigkeit ihrerganzen Person, da sie einen erheblichen Teil ihres Selbstwertgefühls auf ihr Körperbild richten. Du kannst deinem Kind zum Beispiel Komplimente über seine Talente, seine Arbeitsmoral und sein Aussehen machen.
02
Bespreche Drogen und Alkohol.
Dies mag jung erscheinen, aber viele Jugendliche beginnen im Alter von zwölf oder 13 Jahren mit dem Trinken an. Du möchtest dieses Thema mit deinem Kind besprechen, bevor es zu einem Problem wird.
03
Sprich über die Pubertät.
Es gibt viele physische und psychologische Aspekte der Pubertät, die du mit deinem Kind besprechen solltest. Mit der richtigen Aufklärung bewaffnet, wird es sich von all den Veränderungen in seinem Inneren weniger überwältigt fühlen und in der Lage sein, eine verwirrende Zeit des Lebens besser verstehen zu können.
04
Rede über Beziehungen, das Einverständnis und den Respekt.
Lebe ihnen vor, wie eine gesunde Beziehung aussehen sollte. Kläre dein Kind weiter über das Einverständnis auf – sowohl für seine Sicherheit als auch für die Sicherheit anderer. Bringe ihnen bei, welche Rolle Respekt in ihren Beziehungen und beim Einverständnis spielen sollte.
05
Erläutere angemessene Grenzen und das Thema sexuellen Missbrauchs.
Erkläre ihm, dass es ihm erlaubt ist und das es wichtig ist, Grenzen mit Menschen in seinem Leben zu setzen. Sprich explizit über sexuellen Missbrauch und was sie tun sollten, wenn er passiert, passiert ist oder wenn sie Angst haben, dass er passiert. Das kann ein schwieriges Thema sein, aber es ist unerlässlich, dass du es in diesem Alter offen mit deinem Kind angehst.
06
Lehre sie eine aussagestarke Kommunikation.
Das passt sowohl zum Einverständnis als auch zum Setzen von Grenzen, aber du willst dein Kind stärken, für sich selbst einzustehen, besonders wenn es um sein körperliches und emotionales Wohlbefinden geht.
07
Sprich über Social Media.
Dazu können Diskussionen über die Darstellung von Sexualität, Körperbild und Rollenverteilung der Geschlechter gehören. Du könntest zum Beispiel die Art und Weise ansprechen, wie Frauen oft in Werbungen, in Fernsehsendungen und in Filmen behandelt und dargestellt werden. Dazu sollte auch eine Diskussion über die Medien gehören, in denen Sex dargestellt wird. Gerade in dieser Altersgruppe werden die meisten Kinder zum ersten Mal mit sexuell explizitem Bildmaterial konfrontiert.
Dies kann eine schwierige Zeit für Tweens und Eltern gleichermaßen sein. Viele Dinge können sich in eurer Beziehung verändern. Dein Kind drängt zu mehr Autonomie und du musst die Balance finden, ihm seine Freiheit zu lassen und es gleichzeitig zu schützen. Das wichtigste Instrument in diesem Alter ist eine offene Kommunikation zwischen dir und deinem Kind. Ermutige es, mit Fragen und Problemen zu dir zu kommen. Lass es wissen, dass du für es da bist und weiterhin eine Vertrauensperson für es bist.
Denke daran, dass die Gespräche nicht perfekt sein müssen. Jedes Mal, wenn du es tust, wirst du dich ein bisschen wohler fühlen, genauso wie dein Kind. Du wirst erstaunt sein, wie gut es tut, es einfach zu versuchen.