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Wie man den sexuellen Missbrauch von Kindern stoppt

Was ist sexueller Kindesmissbrauch? 

Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist weit verbreitet. Er kommt in allen sozioökonomischen Schichten, Religionen und Kulturen vor. Es handelt sich um eine sehr belastende Kindheitserfahrung, die langanhaltende Folgen für das geistige, emotionale, körperliche und beziehungsbezogene Wohlbefinden der Betroffenen hat. Das National Child Traumatic Stress Network definiert sexuellen Kindesmissbrauch als „jede Interaktion zwischen einem Kind und einem Erwachsenen (oder einem anderen Kind), bei der das Kind zur sexuellen Stimulation des Täters oder eines Beobachters genutzt wird. Der sexuelle Missbrauch von Kindern kann sowohl durch Berührungen als auch durch Taten erfolgen, in denen keine Berührungen stattfinden“.1

Statistiken zum sexuellen Kindesmissbrauch 

1 von 5 Kindern wird vor dem 18. Lebensjahr sexuell missbraucht. In Deutschland ist davon auszugehen, dass etwa ein bis zwei Schüler/innen in jeder Schulklasse5 von sexueller Gewalt in der Familie und andernorts betroffen waren/sind. In den USA entspricht das mehr als einer Million Kinder, die in diesem Jahr sexuell missbraucht werden.2

Da sexueller Missbrauch von Kindern weltweit verbreitet ist, kann es sich erdrückend oder sogar unrealistisch anfühlen, ihn zu verhindern. Du kannst jedoch Maßnahmen ergreifen, um den sexuellen Missbrauch von Kindern in deinem Einflussbereich zu reduzieren.

Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch 

Wenn wir über die Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch sprechen, dürfen wir nicht vergessen, dass die Verantwortung für den Schutz vor Missbrauch immer bei den Erwachsenen liegt. Auch wenn Kinder Maßnahmen ergreifen können, um das Risiko zu verringern, liegt es immer in der Verantwortung der Erwachsenen, ein sicheres Umfeld für Kinder zu schaffen, sich um sie zu sorgen und sie aufzuklären.

Wir bei Saprea glauben, dass eine proaktive Kindererziehung ein wichtiges Hilfsmittel ist, um den sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern. Eine positive Beziehung und eine sichere Bindung zu deinem Kind können eine große Wirkung haben. Dazu ist es notwendig, dass du eine Bindung zu deinem Kind aufbaust, ihm den Umgang mit Emotionen vorlebst und eine offene Kommunikation pflegst. Hier erfährst du, wie du einen proaktiven Erziehungsansatz entwickeln kannst.

Eltern können dazu beitragen, Missbrauch zu verhindern, indem sie die Sicherheit ihrer Kinder in der Gegenwart bestimmter Bezugspersonen überdenken und ihnen Grenzen setzen. Es ist wahrscheinlicher, dass ein Kind von jemandem sexuell missbraucht wird, den es kennt. In 80 % der Fälle geben die Kinder an, die Person zu kennen, die sie missbraucht hat.3 Selbst eine Umgebung, die sich sicher anfühlt, kann ein Risiko darstellen. Vertraue auf deine Intuition und ergreife Maßnahmen, um die Sicherheit bei Familientreffen und anderen sozialen Anlässen zu stärken. Achte darauf, wie andere mit den Kindern um dich herum interagieren. Achte auf Annäherungsversuche und andere potenzielle Anzeichen von Täterschaft.

Die Aufklärung kann das Risiko von sexuellem Kindesmissbrauch verringern und Kinder bestärken. Bringe Kindern Körpergrenzen, sichere Berührungen und das Konzept des Einverständnisses bei. Erkläre ihnen, was sie in einer unangenehmen oder unsicheren Situation tun sollen. Sprich mit deinen Kindern über Grenzen und hilf ihnen dabei, diese Grenzen durchzusetzen. Sprich früh und oft über altersgemäße Themen in Bezug auf Sex und sexuelle Entwicklung und leite eine offene Kommunikation in diesem Zusammenhang an.

Anzeichen von sexuellem Kindesmissbrauch 

Wer die Anzeichen für sexuellen Kindesmissbrauch kennt, kann erkennen, wann ein Kind gefährdet ist und Hilfe braucht. Einige Anzeichen für sexuellen Kindesmissbrauch sind drastische Veränderungen im sozialen, emotionalen oder körperlichen Verhalten des Kindes.4 Es ist einfacher, die Anzeichen zu erkennen, wenn du die typischen Phasen der kindlichen Sexualentwicklung kennst. Wenn Kinder sich abnormal verhalten oder ihr Verhalten von der für ihr Alter typischen sexuellen Entwicklungsstufe abweicht, ist es sinnvoll weiter nachzuforschen. Die Meldung eines Missbrauchsverdachts ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention. Es ist wichtig zu handeln, wenn du einen Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch hast.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch eine Kombination aus Sensibilisierung, Aufklärung und aktivem Handeln ist. Eltern und Erzieher/innen müssen Maßnahmen ergreifen, um Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen, indem sie Grenzen setzen, potenzielle Bezugspersonen sorgfältig auswerten, eine offene Kommunikation aufbauen, Kinder aufklären und jeden Verdacht auf Missbrauch melden. Wenn jeder Erwachsene diese Rolle übernimmt und wir zusammenarbeiten, können wir ein sicheres Umfeld für unsere Kinder schaffen und die verheerenden Auswirkungen von sexuellem Missbrauch verhindern.

Wenn du sexuellen Kindesmissbrauch erlebt hast, ist es möglich, zu heilen und Hoffnung zu schöpfen.

Über den Autor

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Kristen Grant

Klinischer Therapeut
Kristen ist lizenzierte klinische Sozialarbeiterin am Saprea Retreat. Sie hat ihren Bachelor-Abschluss in Psychologie und ihren Master-Abschluss in Sozialarbeit an der Brigham Young University gemacht. Zu ihren klinischen Erfahrungen gehört die Arbeit in einem Wohnprogramm für junge Erwachsene mit Autismus sowie die Arbeit in psychiatrischen Kliniken der Gemeinschaft. Bevor sie zu unserem Team stieß, arbeitete sie mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ihr Schwerpunkt lag auf der Bewältigung von Traumata und dem Aufbau einer sicheren Verbundenheit. Kristen genoss die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Menschen auf ihrem Weg zur Heilung zusammenzuarbeiten. Aufgrund dieser Erfahrungen entwickelte sie eine Leidenschaft dafür, anderen zu helfen, ihre Stimme zu finden und zu heilen. Außerhalb ihrer Arbeit reist Kristen gerne, ist gerne in der Natur, liest und spielt gerne mit ihrem Hund.