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Was ist, wenn mein Kind bereits sexuell missbraucht wurde?

Der Verdacht oder die Aufdeckung, dass dein Kind sexuell missbraucht wurde, wirft schwierige Fragen und Sorgen auf, ganz zu schweigen von der emotionalen Last, die du jetzt im Nachhinein empfindest. Wir bei Saprea arbeiten mit Hochdruck daran, dir die Unterstützung, die Ressourcen und die Informationen zu bieten, die du brauchst, um Hoffnung und Heilung für dich und dein Kind zu finden.

Wenn sexueller Kindesmissbrauch bereits stattgefunden hat

Deinem Kind zu glauben und es zu validieren, wenn es dir von dem sexuellen Missbrauch erzählt, hat einen großen Einfluss auf das langfristige Wohlergehen.1 Da viele Kinder sich verängstigt, schuldig oder schamvoll fühlen, ist es wichtig, dass du ihnen dein Vertrauen und deine Unterstützung zusprichst.2,3 Unterlasse es, deinem Kind Vorwürfe zu machen, Zweifel zu äußern oder es zu verhören, und versichere ihm, dass der Missbrauch nicht seine Schuld war.

Deinem Kind zu glauben und es zu unterstützen, sind zwei der wichtigsten Rollen, die du übernehmen kannst, um es beim Heilen vom sexuellen Missbrauch zu unterstützen. Einige Betroffene berichten, dass ihre Eltern ihnen zwar geglaubt, die Situation aber trotzdem ignoriert oder „unter den Teppich gekehrt“ haben. Diese Reaktionsweise kann dazu führen, dass sich ein missbrauchtes Kind entwertet fühlt, zornig ist und anhaltende Gefühle der Wertlosigkeit entwickelt.4

Es ist wichtig, dass du die Sicherheit deines Kindes sicherstellst und verhinderst, dass der Missbrauch weitergeht. Greife ein, indem du dem Täter oder der Täterin den Zugang zu deinem Kind verwehrst, auch wenn das bedeutet, dass es zu einer neuen Sportmannschaft wechseln muss, dass du es zu Jugendgruppenaktivitäten begleitest, dass du dich von jemandem trennst, mit dem du in einer Beziehung bist, oder dass du die Besuche bei Familienmitgliedern abbrichst. Es ist wichtig, dass dein Kind durch deine ruhigen Zusicherungen halt findet, während du feste Grenzen für seine Sicherheit setzt.

Denke daran, dass es oft ein langwieriger Prozess ist, sexuellen Missbrauch offenzulegen. Für eine Anzeige kann es notwendig sein, dass du mehr Informationen über den Übergriff bekommst. Lass dein Kind in seinem eigenen Tempo und mit seinen eigenen Worten von seiner Erfahrung erzählen. Offene Fragen, die nicht zu einem bestimmten Thema führen, können ein sicheres und stützendes Umfeld schaffen, in dem dein Kind oder dein Jugendlicher die notwendigen Details offenlegen kann.5

Was hilft:

Offene Fragen

  • „Kannst du mir sagen, was passiert ist?“
  • „Wann ist es passiert? Kannst du dich an den Tag oder die Uhrzeit erinnern?“
  • „Was war los, bevor es passierte?“
  • „Kannst du beschreiben, was die Person getan hat?“
  • „Kannst du beschreiben, wo sie dich angefasst haben?“
  • „War noch jemand in der Nähe, als es passierte?“
  • „Hat jemand etwas gesagt, das dir unangenehm war oder dir Angst gemacht hat?“
  • „Wie oft ist so etwas schon passiert?“
Was nicht hilft:

Suggestivfragen

  • „Hat dich jemand unangemessen angefasst?“
  • „Ist das letzte Woche in der Schule passiert?“
  • „Hast du etwas getan, das die Person denken ließ, dass du das wolltest?“
  • „Wo hat die Person dir wehgetan?“
  • „Hat die Person dich unter der Kleidung an deinen Geschlechtsteilen angefasst?“
  • „Ist das passiert, als du mit der Person allein warst?“
  • „Ich muss wissen, ob die Person dir gedroht hat?“
  • „Hat die Person das mehr als einmal getan?“
Anmerkung: Notiere dir nach deinen Gesprächen die relevanten Details, die dein Kind preisgegeben hat. Auch wenn es schwerfällt, darüber nachzudenken, solltest du bedenken, dass diese Dokumentation bei der Missbrauchsanzeige bei den zuständigen Behörden oder bei möglichen Gerichtsverfahren in Zukunft hilfreich sein könnte.

Wenn dein Kind dir Details über den sexuellen Missbrauch erzählt, solltest du einfühlsam und verständnisvoll reagieren. Es ist wichtig, dass du ruhig bleibst und die Fassung bewahrst, wenn du mit deinem Kind sprichst, denn das hilft seiner emotionalen Befindlichkeit und seinem Heilungsprozess. Deine wichtigste Aufgabe in dieser Situation ist es, dein Kind zu unterstützen und auf jeden Fall zu vermeiden, ihm die Schuld zu geben oder seine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Es ist wichtig, dass du deinem Kind zeigst, dass du ein vertrauenswürdiger, fürsorglicher Erwachsener bist, der ihm bei der Bewältigung des Schmerzes und der Ungewissheit, die es erlebt, helfen wird. Außerdem ist es wichtig, dass du dich selbst - und dein Kind - daran erinnerst, dass es Hoffnung für die Zukunft gibt. Es ist möglich, von sexuellem Missbrauch zu heilen, und du wirst dein Kind auf diesem Weg ständig unterstützen.

Emotionsregulation als Elternteil oder Erzieher/in

Sobald du von dem Missbrauch erfährst, wirst du voraussichtlich viele intensive Emotionen empfinden. Fragen werden dich überfluten: „Wie konnte so etwas passieren? Wie hätte ich es verhindern können? Was muss ich jetzt tun?“ Diese Gedanken sind verständlich, und es wird wahrscheinlich eine Weile dauern, bis du deinen eigenen Schmerz verarbeitet hast. Es ist wichtig, dass du regelmäßig Selbstfürsorge übst, denn dein Kind wird ständig auf deine emotionale und mentale Unterstützung angewiesen sein. Als Elternteil oder Erzieher/in brauchst du auch einen geschützten Raum, in dem du deine Gefühle, Sorgen und Fragen offen mit anderen teilen und verarbeiten kannst. Ziehe in Erwägung, dich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, wenn es eine gibt. Wenn du selbst sexuellen Missbrauch in deiner Vergangenheit erlebt hast, kann dieses Thema schwierige Gefühle und Erinnerungen hervorrufen. Achte auf deine eigenen Bedürfnisse und suche während dieses schwierigen Prozesses die Unterstützung anderer.

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So wie du deinem Kind aufmerksam zuhörst und ihm versicherst, dass sein Wohlbefinden für dich oberste Priorität hat, kannst auch du von einem Netzwerk der Unterstützung profitieren. Es ist wichtig, dass du deine Emotionen nicht mit deinem Kind verarbeitest, denn es könnte interpretieren, dass es die Ursache deines Kummers ist. Es kann hilfreich sein, wenn du mit einer Fachkraft zusammenarbeitest, die sich auf den Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch spezialisiert hat, z.B. mit einem Therapeuten, Berater oder einer anderen medizinischen Fachkraft. Diese Fachleute, die sich mit den möglichen psychologischen, emotionalen und verhaltensbezogenen Auswirkungen von sexuellem Missbrauch von Kindern auskennen, können dich über die erforderlichen Schritte aufklären, Dienstleistungen für das Kind anbieten, euch an zusätzliche Programme und Dienste verweisen und deine gesamte Familie unterstützen.

Wann sollte ich sexuellen Missbrauch melden?

Als Erwachsener, der um die Gesundheit und das Wohlergehen eines Kindes besorgt ist, ist es wichtig zu bedenken, welche Folgen es für das Kind haben kann (sowohl jetzt als auch langfristig), wenn du die Meldepflicht hinauszögerst oder vermeidest. Jeder, unabhängig von der Beziehung zu dem betroffenen Kind, kann eine Anzeige erstatten, wenn ein begründeter Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch besteht. Und in einigen Regionen der Welt bist du sogar gesetzlich dazu verpflichtet, bei Gefährdung des Kindeswohl eine Anzeige zu erstatten. Die Gesetze variieren von Land zu Land. In einigen Fällen bist du unabhängig von deinem Beruf meldungspflichtig, in anderen Fällen wiederum nur aufgrund deines Berufs. Erkundige dich bei seriösen Quellen in deinem Land, um deine Verantwortung besser zu verstehen.

Andere einzubeziehen und derart sensible Informationen zu übermitteln, ist zwar abschreckend, aber wenn du Anzeige erstattest, haben die Behörden und Kinderfürsprecher die Möglichkeit, gemeinsam mit dir für die Sicherheit und das Wohlergehen des Kindes zu sorgen. Wenn du einen Missbrauch meldest, kann dies eine Untersuchung durch Fachleute (Strafverfolgungsbehörden, Kinderschutzdienste, Kinderanwälte und andere) auslösen, die für diese Art von Fällen ausgebildet sind. Sie können Maßnahmen ergreifen, um das Kind zu schützen und weitere Informationen zu sammeln. Sie können dich nur dann unterstützen und beraten und mit notwendigen Diensten vernetzen, wenn sie sich die Details ansehen und deine Situation verstehen. Manchmal gehört dazu auch ein Rechtsbehelf für das Kind oder deine Familie. Das Rechtssystem kann dabei helfen, Gerechtigkeit walten zu lassen, den Täter oder die Täterin zur Rechenschaft zu ziehen und die nötigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Es gibt Fälle, in denen die Erfahrung eines Kindes Aufmerksamkeit auf sich zieht und schließlich das Missbrauchsmuster des Täters oder der Täterin ans Licht bringt. Indem du handelst und den Missbrauch meldest, kannst du vielleicht dazu beitragen, weiteren Schaden zu verhindern und andere Kinder vor möglichem Missbrauch zu schützen. Wenn die richtigen Behörden eingeschaltet werden, können Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit vieler Kinder zu erhöhen und alle bestehenden Risiken in deiner Familie und Gemeinschaft zu bekämpfen.

Wenn du einen Übergriff meldest, signalisierst du deinem Kind (und anderen Kindern), dass seine Erfahrungen ernst genommen werden. Durch die Meldung wird den Missbrauchstätern signalisiert, dass sie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.

Sexuellen Kindesmissbrauch an die Strafverfolgungsbehörden melden

Wir empfehlen dir eine Internetrecherche, um eine Gruppe oder Organisation zu finden, die Ressourcen zur Meldung von sexuellem Missbrauch in deiner Gegend bereitstellt. Ziehe diese Suchmethoden in Betracht, wenn du bestimmte Bedürfnisse hast oder nach spezieller Unterstützung suchst:
  • Besuche die Websites der Organisationen, die in deinen Suchergebnissen auftauchen und die relevant für dich sind.
  • Erkunde Inhalte zum Thema „sexuellen Missbrauch anzeigen“.
  • Achte auf spezielle Abschnitte oder Seiten, die Informationen über Meldeverfahren, Ressourcen für Betroffene, Hotline-Nummern oder Kontaktdaten von Fachleuten enthalten, die dir weiterhelfen können.
  • Achte auf die Ressourcen, Hilfsmittel oder Leitfäden, die von der jeweiligen Organisation angeboten werden.
  • Suche nach Materialien, die dir den Meldeprozess, die gesetzlichen Rechte und die verfügbaren Unterstützungsdienste erklären.
  • Überprüfe, ob sie Informationen über lokale Meldepflichten bereitstellen, wie z.B. Kontaktinformationen für die örtlichen Strafverfolgungsbehörden oder Kinderschutzeinrichtungen.
Hilfreiche Schlüsselbegriffe für deine Websuche:
  • Rechtliche Unterstützung bei der Anzeige von sexuellem Missbrauch
  • Rechtsbeistand für Betroffene von sexuellem Missbrauch
  • Anzeige von sexuellem Missbrauch
  • Anwaltschaft für Opfer
  • Unterstützung für Betroffene von sexuellem Missbrauch in [Name deiner Stadt, deines Bundeslandes oder deiner Region]
Die Suche nach bestimmten Begriffen wie „sexueller Kindesmissbrauch“ hilft dir, deine Suche zu optimieren und bietet dir bessere Ressourcen, die auf deine Situation zugeschnitten sind.
Viele Websites haben eine Hotline oder Kontaktinformationen, die du nutzen kannst, um die nächsten Schritte zu ergreifen. Auch die Strafverfolgungsbehörden können dir helfen und dich an lokale Stellen verweisen.
Hinweis: Sei vorsichtig, wenn du persönliche Informationen im Internet weitergibst, und überprüfe die Glaubwürdigkeit und Legitimität der Organisationen, an die du dich wendest. Wähle vorrangig Organisationen mit einem guten Ruf und suche nach Organisationen, die mit anerkannten Netzwerken der Opferhilfe oder Berufsverbänden verbunden sind.

Auf Bedenken bezüglich der Meldung von sexuellem Kindesmissbrauch eingehen

Eine Anzeige von sexuellem Missbrauch zu erstatten, kann ein schwieriger und unvertrauter Prozess sein. Du fühlst dich vielleicht überfordert, wenn du die Ängste um das Wohlergehen deines Kindes und die möglichen Folgen einer Anzeige bedenkst. Die folgenden Informationen können helfen.

„Ich zögere, die Polizei einzuschalten. Ich habe Angst vor den möglichen Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die emotionale Stabilität meines Kindes.“

Möglicherweise empfindest du starke Emotionen wie Schuldgefühle, Furcht oder Angst vor den möglichen Konsequenzen, wenn du die Polizei informierst. Du fragst dich vielleicht, ob die Einbeziehung der Polizei zu einem sicheren und unterstützenden Umfeld für das Kind führen wird. Du machst dir Sorgen, ob dein Kind mit den Ermittlungen zurechtkommt, oder befürchtest, dass die Beziehungen, die schulische Entwicklung oder die Zukunftschancen deines Kindes beeinträchtigt werden könnten.
Was tun?
Es ist normal, dass dich schwerwiegende Entscheidungen bedrängen. Aber lass den Wunsch dein Kind und andere zu beschützen, dein Antrieb zum Handeln sein. Informiere dich zunächst über die Abläufe und Verfahren bei einer Anzeige von sexuellem Kindesmissbrauch bei der Polizei. Externe Einflüsse, wie z.B. Familienmitglieder oder kulturelle Normen, können die Situation, in der du dich befindest, noch komplizierter machen. Lass nicht zu, dass widersprüchliche Ratschläge oder Meinungen anderer in deinem Umfeld dich davon abhalten, den Missbrauch zu melden.

„Ich mache mir Sorgen über die Konsequenzen, die ein kompliziertes Gerichtsverfahren für unsere Familie haben wird.“

Wiege die möglichen Folgen gegen das unmittelbare Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Schutz ab, während du diese möglichen Folgen bedenkst. Es kann schnell passieren, dass man sich von dem juristischen Prozess überfordert fühlt und sich Sorgen macht, ob man in der Lage ist, den Prozess zu meistern. Für alle Beteiligten können die Folgen für die beschuldigte Person, andere Familienmitglieder oder die gesamte Familie beunruhigend sein. Frühere negative Erfahrungen mit den Strafverfolgungsbehörden oder ein allgemeines Misstrauen gegenüber dem Justizsystem können die Bereitschaft, die Polizei einzuschalten, beeinträchtigen. Du bist dir vielleicht unsicher über die möglichen Konsequenzen, die folgen könnten, wenn du die Polizei einschaltest, wie z.B. die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Strafverfolgung, die Dauer des Gerichtsverfahrens oder die Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden deiner Familie.
Was tun?
Ziehe in Erwägung, dich an einen Berater, Sozialarbeiter oder Therapeuten zu wenden, der sich auf das Thema sexueller Missbrauch im Kindesalter spezialisiert. Diese Fachleute können dir einen geschützten Raum bieten, indem du deine Sorgen besprechen kannst, und sie bieten dir Unterstützung und Aufklärung über das Meldeverfahren. Vertraue auf ihre Stärke und professionelle Beratung, um die Komplexität deiner einzigartigen Situation zu überblicken, denn du weißt, dass die Meldung des Missbrauchs letztendlich zur Sicherheit und zum Wohlbefinden deines Kindes beitragen wird.

„Ich mache mir Sorgen über mögliche Konsequenzen für mein Kind, wie Vergeltungsmaßnahmen oder weitere Traumata, wenn ich den Missbrauch bei der Polizei melde.“

Wenn du befürchtest, dass das Einschalten der Polizei zu Vergeltungsmaßnahmen seitens des Täters oder anderer Personen führen und das Kind und die Familie weiter gefährden könnte, ist es nur allzu verständlich, dass du zögerst Anzeige zu erstatten. Vielleicht bist du unsicher, wie sich das auf den Heilungsprozess deines Kindes auswirkt und fragst dich, ob die Einschaltung der Polizei den Weg zur Heilung deines Kindes unterbrechen oder behindern könnte. Vielleicht zögerst du auch wegen der möglichen Auswirkungen auf den Ruf deiner Familie in deiner Gemeinschaft.
Was tun?
Denke daran, dass diese Bedenken Gefühle der Einsamkeit verstärken können. Du musst dich dem Missbrauch nicht allein stellen. Um diesen Bedenken entgegenzuwirken, kannst du mit Opferschutzgruppen zusammenarbeiten oder eine Hotline anrufen, um deine Situation zu besprechen. In diesen Einrichtungen arbeiten mitfühlende Menschen, die die Angst vor weiteren Konsequenzen verstehen, die mit der Konfrontation mit dem Missbrauch verbunden sind. Vielleicht ist das Wichtigste, was du jetzt tun kannst, dich selbst davon zu überzeugen, dass es Organisationen gibt, die dir und deinem Kind helfen wollen. Außerdem stellen Opfervertretungsgruppen oder Hotlines oft Listen von Diensten zusammen, die es in bestimmten Regionen gibt. Sie wissen vielleicht, welche (kostenlosen) Hilfsangebote es in deiner Gegend gibt, die dir die nötige Unterstützung, Zusicherung und Schutz bieten können.

„Ich bin skeptisch, was die Glaubwürdigkeit der Schilderungen meines Kindes angeht. Ich fühle mich unschlüssig, ob ich die Polizei einschalten soll, ohne konkrete Beweise zu haben.“

Unter Umständen fragst du dich, ob die Schilderungen des Kindes glaubwürdig sind oder ob es andere Faktoren gibt, die seine Wahrnehmung oder Interpretation der Ereignisse beeinflussen, oder es fällt dir sogar schwer, dir vorzustellen, dass die Person, von der das Kind behauptet, es missbraucht zu haben, zu einem solchen Verhalten fähig ist. Vielleicht sind das Opfer und der Täter Mitglieder deiner eigenen Familie und du hörst widersprüchliche Versionen der Geschehnisse und weißt nicht, welcher Version du mehr Glauben schenken sollst. Das ist eine schwierige Situation und die Frage, wie du weiter vorgehen sollst, kann äußerst komplex sein.
Was tun?

Falschmeldungen kommen statistisch gesehen selten vor. Forscher/innen gehen davon aus, dass nur 2 % aller Berichte von Kindern nicht stimmen.6 Im Gegensatz dazu gibt es zahlreiche Untersuchungen, die zeigen, dass die Auswirkungen, wenn einem betroffenen Kind nicht geglaubt wird, eine kumulative, schädliche Wirkung auf das Opfer haben.7 Einige Betroffene berichten sogar, dass es für ihr langfristiges geistiges und emotionales Wohlbefinden schädlicher war, dass ihnen nicht geglaubt wurde, als der sexuelle Missbrauch selbst.8 Es erfordert viel Mut, etwas so Persönliches wie sexuellen Missbrauch mit jemandem zu teilen; wir bei Saprea sind der Auffassung, dass man, um einem geliebten betroffenen Menschen zu helfen, den Missbrauch anerkennen und dem Opfer Glauben schenken muss.

Du kannst dich auch an Fachleute wenden, die Erfahrung mit der Ermittlung von Kindesmissbrauch haben, z.B. an Kinderfürsorgezentren oder forensische Interviewer. Diese Fachleute können Befragungen oder Beurteilungen durchführen, um zusätzliche Informationen zu sammeln und festzulegen, wie mit der Offenlegung am besten verfahren werden soll. Ihr Fachwissen kann dazu beitragen, alle Zweifel auszuräumen und Klarheit über die Richtigkeit der Schilderungen des Kindes zu schaffen.

Du musst keine physischen Beweise für den sexuellen Missbrauch haben, um ihn melden zu können. Eine Anzeige wird immer dann empfohlen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist, eine Person den Verdacht hat, dass etwas passiert ist oder passiert, oder wenn ein Kind angibt, dass etwas passiert ist oder passiert. Letztendlich ist es die Aufgabe der Ermittler, Beweise zu sammeln, dies kann nur dann geschehen, wenn eine Meldung vorliegt, die eine Ermittlung einleitet. Wenn es um den Kinderschutz geht, ist es besser, etwas zu melden und dann festzustellen, dass es nicht nötig war, anstatt sich vor einer Anzeige zu drücken, nur um später festzustellen, dass du zum Wohle des Kindes hättest eingreifen können.

Fortlaufende Unterstützung deines Kindes

Es gibt zusätzliche Maßnahmen, die du als Elternteil ergreifen kannst, um deinem Kind zu helfen, mit dem Trauma sexuellen Missbrauchs umzugehen, zu heilen und die langfristigen Folgen zu reduzieren. Die Beziehung, die du zu deinem Kind hast, ist entscheidend, um das Risiko einer erneuten Viktimisierung zu verringern und ihm zu helfen, zu heilen.

Wenn Kinder sich sicher und geliebt fühlen, wenn sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, zu lernen und Herausforderungen zu bewältigen, und wenn sie wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie Hilfe brauchen, ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Viktimisierung geringer und die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie bessere Bewältigungsstrategien entwickeln.

Ein Kind, das sexuell missbraucht wurde, hat vielleicht das Gefühl, dass es seiner Autonomie beraubt wurde. Während du daran arbeitest, das Gefühl der Sicherheit und Stärke deines Kindes wiederherzustellen, kannst du dich an diesen praktischen Tipps orientieren, um sein Selbstvertrauen zu stärken, Grenzen zu setzen, zu kommunizieren und sein emotionales Wohlbefinden zu steigern.

01
Identifiziere potenzielle Risikofaktoren, die alle Eltern berücksichtigen sollten, um ihre Kinder zu schützen.
02
Arbeite daran deine eigene Resilienz zu stärken und gehe mit den Emotionen um, die du als Elternteil verspürst. So kannst du deinem Kind vorleben, wie es mit schwierigen Gefühlen und Situationen auf gesunde Weise umgehen kann.
03
Sprich mit deinen Kindern regelmäßig über ihren Körper, Sex, Beziehungen und Intimität - vor allem, wenn es um ihre frühe sexuelle Erfahrung durch Missbrauch geht. Dieses Verständnis ist wichtig, um ihnen zu helfen, auf lange Sicht zu heilen. Außerdem können diese regelmäßigen Gespräche das Risiko eines erneuten Missbrauchs sowie das Risiko, dass dein Kind eine andere Person sexuell missbraucht, verringern.
04
Informiere dich darüber, wie eine gesunde sexuelle Entwicklung in jeder Entwicklungsphase deines Kindes aussehen sollte. So kannst du dich besser darauf vorbereiten, deinen Kindern wichtige Informationen über die Sexualität zu vermitteln.

Wir stehen das gemeinsam durch

Wir verstehen, dass es schwer sein kann, Hoffnung zu verspüren, wenn man weiß, was sein Kind durchgemacht hat. Wir teilen deine Frustration und glauben, dass kein Kind jemals mit den Folgen von sexuellem Missbrauch zu kämpfen haben sollte. Wir sind aber auch fest davon überzeugt, dass die Unterstützung der Eltern und Erzieher/innen einen positiven Einfluss auf das langfristige Heilen des Kindes haben kann. Zudem empfehlen wir, professionelle Hilfe für dein Kind in Anspruch zu nehmen, denn je früher eine Intervention angeboten wird, desto eher kann das Heilen beginnen. Als gemeinsames Team, das sich für das Wohl deines Kindes einsetzt, können wir die Auswirkungen von sexuellem Kindesmissbrauch reduzieren und dabei helfen, eine bessere Zukunft zu schaffen.
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Welche Organisationen bieten Unterstützung und Ressourcen?

Wir haben eine Liste verschiedener staatlicher und lokaler Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellt, die betroffene Einzelpersonen und Familien durch sexuellen Kindesmissbrauch durch ihre Ressourcen unterstützen können.
ÖSTERREICH
NOTRUFNUMMERN ÖSTERREICH
Bei Notfällen, wenn akute Gefahr besteht oder jemand verletzt wurde, sollte auf jeden Fall die Polizei oder die Rettung verständigt werden!
Polizei: 133
Rettung: 144
In der ganzen EU gibt es auch den Euro-Notruf: 112
Die Möwe
die möwe - Kinderschutzzentren sind mit allen relevanten Institutionen (Jugendamt, Gericht, Krankenhaus, usw.) vernetzt und können schnell und unbürokratisch Unterstützung anbieten. Die möwe Telefonberatung (01 532 15 15) ist zu den folgenden Zeiten erreichbar: MO - DO: 9.00 - 17.00 Uhr FR: 9.00 - 14.00 Uhr
Ecpact.at
ECPAT Österreich wurde im November 2003 als eine Fachstelle gegründet, die sich gegen jegliche Form der kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Kindern einsetzt. Die Arbeitsgemeinschaft ist eine bundesweite Plattform von zwölf Nichtregierungsorganisationen, die in den Bereichen Kinderrechte bzw. in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind. ECPAT Österreich versteht sich als Fachstelle und Ansprechpartnerin für die Bekämpfung von sexueller Ausbeutung von Kindern in Österreich. Seit Dezember 2006 ist ECPAT Österreich ein gemeinnütziger Verein. ECPAT Österreich ist Teil des internationalen Netzwerks ECPAT International bestehend aus weltweit 113 Organisationen in 98 Ländern.
Prozessbegleitung bei sexuellem Missbrauch und Fachstelle für Prozessbegleitung für Kinder und Jugendliche
Die Fachstelle für Prozessbegleitung für Kinder und Jugendliche nahm Anfang 2013 ihre Tätigkeit auf. Ihr Träger ist der Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren. Nach dem Ende der sogenannten „Bundeskoordination“ 2011 hatte eine Arbeitsgruppe des Bundesverbands ein Konzept für eine solche Fachstelle entwickelt und zur Förderung beim zuständigen Familienministerium (damals BMWFJ) eingereicht.
Notrufnummern und Notschlafstellen
Hier findest du eine Auflistung von Notrufnummern und Notschlafstellen für Jugendliche. Weitere Kontaktdaten von Beratungsstellen in ganz Österreich, kannst du jederzeit telefonisch bei uns erfragen.
Österreichisches Netzwerk für Traumatherapie
Bei den hier angeführten Therapeut*innen handelt es sich um Psychotherapeut*innen, Klinische Psycholog*innen, sowie Ärzt*innen für psychotherapeutische Medizin mit einer traumatherapeutischen Zusatzqualifikation.
Bundesverband der Gewaltschutzzentren Österreichs
Hilfe und Unterstützung für Opfer von Gewalt - Bundesweit gesetzlich anerkannte Opferschutzeinrichtungen
Die Ö3-Kummernummer ROTES KREUZ - 116 123
Die Ö3-Kummernummer ist eine Erstanlaufstelle für alle Menschen in persönlichen Notlagen. Von Liebeskummer über Geldsorgen bis hin zu Problemen in der Familie und Depressionen: hat hier alles, was dich belastet, Platz.

Täglich von 16 bis 24 Uhr.
Frauen Helpline Gegen Gewalt - 0800 222 555
Die Frauenhelpline wurde 1998 auf Initiative der damaligen Frauenministerin Barbara Prammer gegründet. Bis 1998 gab es in Österreich keine bundesweite Notrufnummer bzw. Helpline im Bereich Gewalt gegen Frauen* / Gewalt in der Familie, die rund um die Uhr Informationen weitergibt und Hilfestellungen, Entlastung und Stärkung – auch in Akutsituationen – anbietet.
SIA - Survivors of Incest Anonymous Österreich
Wir sind eine Selbsthilfegruppe von Erwachsenen, die von sexuellem Missbrauch in der Kindheit betroffen sind. Wir teilen miteinander unsere Erfahrung, Kraft und Hoffnung, um von unserem gemeinsamen Problem, dem sexuellen Missbrauch in der Kindheit, in die Lösung zu gehen und anderen Überlebenden bei der Genesung von den Folgen des Missbrauchs zu helfen.
Zartbitter e.v.
Zartbitter ist eine der ältesten Kontakt- und Informationsstellen gegen sexuellen Missbrauch in Deutschland, die sowohl betroffenen Mädchen als auch Jungen Unterstützung anbietet.
Hazissa
Der Verein Hazissa, eine Fachstelle zur Prävention sexueller Gewalt, wurde im Jänner 2003 gegründet. Von sexueller Gewalt kann jeder Mensch betroffen sein: Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer.
Opfer-Notruf.AT - 0800 112 112
Die Helpline 0800 112 112 ist erste Anlaufstelle für alle Opfer krimineller Handlungen. Unter dieser Nummer sind wir an Werktagen zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr gebührenfrei aus ganz Österreich erreichbar. Melden Sie sich!
GewaltINFO.at
Informationen und alle österreichischen Hilfseinrichtungen zu Gewalt und Missbrauch
SCHWEIZ
Kinderschutz Schweiz
Kinderschutz Schweiz ist eine unabhängige privatrechtliche Stiftung und gesamtschweizerisch tätig. Als gemeinnützige Fachorganisation machen wir uns dafür stark, dass alle Kinder in der Schweiz im Sinne der UNO-Kinderrechtskonvention in Schutz und Würde aufwachsen.
Beratungs- und Meldestellen Schweiz
Hier finden Sie eine Vielzahl an Fachstellen für Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen, die Sie zu verschiedenen Themen beraten und unterstützen. Viele Angebote sind anonym und kostenlos.
Verdacht des Kindersextourismus
Wenn Sie anlässlich Ihres Ferienaufenthaltes im Ausland Zeuge eines Ereignisses im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung von Kindern durch Touristen werden, dann können Sie dieses Formular ausfüllen, damit die zuständigen Behörden umgehend die erforderlichen Massnahmen einleiten können.
Pro Juventute Elternberatung
Pro Juventute unterstützt Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern seit über 100 Jahren auf dem Weg zu selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten. Mit vielfältigen Angeboten hilft die Stiftung direkt und wirkungsvoll. Davon profitieren jährlich über 300’000 Kinder und Jugendliche und fast 140‘000 Eltern in der Schweiz. In allen Situationen da für Eltern. Kostenlos und vertraulich, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Telefonisch (058 261 61 61) und online.
ECPAT Switzerland
ECPAT International ist ein globales Netzwerk von Organisationen in über 100 Ländern. Gemeinsam arbeiten wir an der Beendigung jeglicher sexueller Ausbeutung von Kindern – online und offline.
Swiss Sport Integrity – Anlauf- und Erstberatungsstelle für den Schweizer Sport
Anlaufstelle für Ethikvorfälle von der Stiftung Swiss Sport Integrity
Adressen der kantonalen Opferhilfe‐Verbindungsstellen
Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK)
clickandstop.ch – Meldestelle gegen Pädokriminalität im Netz
Rasch und anonym pädokriminelles Material über ein Formular melden
Hinweise und Verdachtsfälle sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen auf Reisen und im Tourismus
Bundesamt für Polizei fedpol
Opferhilfe-Schweiz
Alle Menschen, die in der Schweiz durch eine Straftat körperlich, psychisch oder sexuell verletzt worden sind, haben ein Recht auf Unterstützung und Hilfe: auf Opferhilfe.

Welche anderen regionalen und lokalen Organisationen können Unterstützung bieten?

Suche nach Ressourcen, Organisationen, Interessenverbänden oder sozialen Diensten in deiner Gegend, die sich darauf konzentrieren, Betroffene zu stärken und ihnen eine Stimme zu geben. Sie können dich und dein Kind mit Informationen, Ressourcen und Hilfsmitteln versorgen, damit ihr informierte Entscheidungen treffen und wieder ein Gefühl der Kontrolle über euer Leben erlangen könnt. Suche nach Personen und Organisationen, die sich für die Wahrung der Vertraulichkeit und den Schutz der Privatsphäre von Betroffenen einsetzen.

Je nachdem, wo du wohnst, können solche Organisationen unterschiedliche Formen und Größenordnungen haben. Qualitativ hochwertige Organisationen und ihre Mitarbeiter/innen wissen oft, wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, Netzwerken und Fachleuten ist, um ihre Dienstleistungen und Unterstützungssysteme zu verbessern. Sie können eng mit Strafverfolgungsbehörden, Gesundheitsdienstleistern, Sozialdienstleistern und Juristen zusammenarbeiten, um eine abgestimmte Vorgehensweise für die Bedürfnisse von Einzelpersonen und Familien zu gewährleisten, die sich in einer Krise befinden oder daran arbeiten zu heilen.

Einige Organisationen oder Ressourcen bieten ein breites Spektrum an ganzheitlichen Unterstützungsdiensten an, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der von sexuellem Kindesmissbrauch Betroffenen zu erfüllen. Wenn du mit ihnen Kontakt aufnimmst, frag nach, wie sie dich in folgenden Bereichen unterstützen können:

  • Krisenintervention
  • Emotionale Unterstützung
  • Beratung oder Therapie
  • Rechtsbeistand oder Hilfe beim Umgang mit dem Strafrechtssystem
  • Sicherheitsplanung
  • Fürsprache im Gesundheitswesen
  • Weiterleitung an andere Ressourcen in der Gemeinschaft, wie z.B. Gesundheitsfürsorge oder Wohnungshilfe

Was ist traumainformierte Pflege?

Fachkräfte und Gruppen, die einen traumainformierten Ansatz verfolgen, sind sich bewusst, dass ein Trauma langanhaltende Auswirkungen auf das körperliche, emotionale und psychische Wohlbefinden der Betroffenen haben kann. Sie legen Wert darauf, ein sicheres und unterstützendes Umfeld zu schaffen, die Auswirkungen von Traumata zu verstehen und Dienste und Ressourcen bereitzustellen, die auf die besonderen Bedürfnisse und Erfahrungen der Betroffenen eingehen.
Sollte ich mich mit einer Interessengruppe in Verbindung setzen?

Interessengruppen arbeiten daran, das Bewusstsein für sexuellen Missbrauch zu schärfen, politische Veränderungen voranzutreiben und sich für systemische Verbesserungen zur Unterstützung von Betroffenen einzusetzen. Sie können auch Beratung und Unterstützung in rechtlichen Verfahren anbieten, z.B. indem sie dir helfen, deine Rechte zu verstehen und dich über rechtliche Schritte informieren.

Interessengruppen engagieren sich oft in der Gemeinschaft für Aufklärung und Prävention, um das Bewusstsein für sexuellen Missbrauch zu schärfen, gesunde Beziehungen zu fördern und Viktimisierung zu verhindern. Sie bieten Aufklärungsmaterialien, Workshops und Schulungen für Einzelpersonen, Schulen, Arbeitsplätze und andere Organisationen in der Gemeinschaft an, um das Verständnis und die Prävention von sexuellem Missbrauch zu fördern. Auch wenn der Missbrauch bereits stattgefunden hat, kannst du dich dafür einsetzen, dass andere nicht auf ähnliche Weise missbraucht werden.

Nutze die Kraft von Selbsthilfegruppen oder Gruppentherapie

Vielleicht möchtest du auch an einer Selbsthilfegruppe oder Gruppentherapie teilnehmen, die dir Zuspruch, Validierung und kontinuierliche Unterstützung bieten kann. Örtliche Beratungsstellen für Kinder, Organisationen für psychische Gesundheit oder Therapeutenverzeichnisse können dir dabei helfen, entsprechende Angebote in deiner Gegend zu finden. Suche nach Programmen, die sich speziell an Eltern oder Erzieher/innen von Kindern richten, die sexuellen Missbrauch erlebt haben. Beide Arten von Gruppen bieten dir einen sicheren und vertraulichen Raum, in dem du deine Erfahrungen mit Menschen teilen kannst, die dich verstehen und dich bei der Bewältigung schwieriger Gefühle und Herausforderungen unterstützen.

Gruppentherapie“ bezieht sich auf spezielle Treffen oder Beratungsgruppen, die von einer zugelassenen psychosozialen Fachkraft geleitet werden. Sie sind oft stark strukturiert und konzentrieren sich auf bestimmte Themen.

Peer-Selbsthilfegruppen“ können viele verschiedene Formen annehmen und werden in der Regel nicht von einem Therapeuten oder einer Fachkraft geleitet. Sie können so angepasst werden, dass sie den Teilnehmern in verschiedenen Umgebungen und mit unterschiedlichen Ansätzen dienen.

Suche nach einer stützenden Umgebung, in der du deine Erfahrungen austauschen, Einblicke in die Traumabewältigung gewinnen und Bewältigungsstrategien von anderen lernen kannst. Auch Online-Foren, die sich an Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch richten, können eine hilfreiche und leicht zugängliche Option für Eltern sein, die Unterstützung suchen. Sie werden jedoch nicht immer transparent moderiert und bieten keinen fairen Zugang zu lokalen Ressourcen.

Wenn du darüber nachdenkst, wie du ein Kind, das sexuellen Missbrauch erlebt hat, unterstützen kannst, ist es ganz normal, dass du dich überfordert fühlst und vielleicht nicht weißt, wo du anfangen sollst. Aber es ist ein wichtiger Schritt und ein mutiger Akt, der viele Vorteile mit sich bringen kann, wenn du dir Unterstützung holst.

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Vergiss nicht, dich um dich selbst zu kümmern

Das Wohlbefinden deines Kindes hat verständlicherweise Priorität, aber es ist genauso wichtig, dass du dich auch um dich selbst kümmerst. Denk daran, dass du dein Kind besser unterstützen kannst, wenn du deine Bedürfnisse anerkennst und um dich sorgst. Sich um seine eigenen Bedürfnisse zu kümmern, kann so einfach sein, wie sich Zeit für Aktivitäten zu nehmen, die einem Spaß machen, sich mit unterstützenden Freunden oder der Familie zu treffen oder sich selbst emotionale Unterstützung durch Beratung oder Therapie zu suchen.

Je mehr du in der Lage bist, Maßnahmen zu ergreifen und die dir zur Verfügung stehenden Ressourcen zu nutzen, desto wahrscheinlicher ist es, dass du und dein Kind die Unterstützung erfahren, die ihr braucht, um die Folgen des sexuellen Missbrauchs zu bewältigen.

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